Dienstag, 14. Dezember 2010

Kiten in Brasilien, Barra do Cunhaú

Barra do Cunhaú befindet sich etwa 1 - 1,5 Fahrtstunden südlich von Natal und ist ein kleines, aber feines Dörflein. Der Kite-Spot Brazilkiteboarding wird von dem Österreicher Roman und dem Schweizer Claudio sowie dem Einheimischen Fabio betrieben und ist direkt beim Hotel Blue Dream Resort angeschlossen. Die Anlage mit seinen wirklich schönen Apartments (bestehend aus Schlafzimmer, Bad/WC, Vorraum und Veranda) und einem gepflegten Pool mit Pool-Bar und Holz-Liegen, Palmen und einem grünen Rasen verleihen schon beim ersten Anblick perfekte Urlaubsstimmung.


Wer allerdings etwas günstiger unterwegs sein möchte, für den empfiehlt es sich, eine der nahegelegenen Pousadas zu beziehen. Wer sich am Kite-Spot einmietet, kann die komplette Hotel-Anlage mitbenützen. Die Pousada Nova Holanda war unsere Unterkunft für 3 Wochen und es bietet alles was man so braucht in Basic-Ausstattung. Man darf allerdings nicht zu hohe Ansprüche haben und muss Hunde sowie Katzen mögen.


Auch hier ist ein sauberer Pool vorhanden. Harm (ursprünglich ein Holländer) und seine Freundin Virginia (aus Brasilien) zeigen hohe Gastfreundlichkeit und erfüllen einem auch den einen oder anderen Wunsch was das Frühstück betrifft. Die Küche darf mitbenützt werden, was sich als Vorteil erweist, denn Essen gehen ist wirklich teuer (eine große Pizza kostet z.B. 17 Euro). Restaurants gibt's einige, man muss sie nur finden. Sehr zu empfehlen ist das Piratas - die neue Bar von Roman, gleich gegenüber des Blue Dream Resorts. Hier isst man auch richtig gut und das zu einem akzeptablen Preis.

Empfehlenswert ist auch das ca. 6km nördlich entfernte Surfer-Dorf Pipa. Ein kleines Highlight bei der Fahrt dorthin ist die Fähre über den Fluss. Siehe Bild. In Pipa kann man sehr gut essen, sehr gut Ausgehen und sehr gut Shoppen - allerdings ist auch hier alles sehr, sehr teuer (die Klamotten im Quicksilver-Store sind teurer wie bei uns!!!)




Fährt noch etwas weiter hoch, findet man wunderschöne Strände mit herrlichem Ausblick vom Felsen hinunter. Das Meer lädt zum Wellenreiten ein.



Nun aber zurück zum Kite-Revier in Barra do Cunhau. Der Spot befindet sich an einer Flussmündung - dem Rio do Cunhau. Meerseitig sind zwei Riffe, die die Wellen teilweise brechen. Was hier allerdings sehr tricky sein kann, ist die Strömung dieses Flusses. Bei Flut drückt es das Wasser recht wellig rein und man wird Flussabwärts gespült, was ja nicht weiter tragisch ist (bis auf das, dass man den Fährenweg nicht unbedingt kreuzen sollte). Bei Ebbe hingegen strömt der Fluss so richtig ins Meer hinaus - teilweise bis zu 5 Meter pro Sekunde. Dafür ist das Wasser super-flach. Wer in der Strömung aber sein Brett verliert oder sonst ein Problem hat, wird innert kürzester Zeit ins Meer hinaus getrieben. Dauert das Problem länger, befindet man sich recht bald in den teils sehr hohen Wellen, was es sehr schwer macht, zurück zu gelangen. Die Rescue (ein Motor-Schlauchboot) funktioniert zwar eh meistens (sofern es nicht grad defekt ist), aber in den hohen Wellen können sie nicht fahren. Da muss man dann auf eine Rettung von einem der Beachboys mit seinem Surfbrett hoffen ;-)
Überquert man aber den Fluss gelangt man zu kleineren Lagunen sowie einem Flach-Wellen-Bereich, der die ersten Wellen-Tricks ausprobieren lässt. Hier befinden sich auch die sog. Barracas - die aus Palmenblätter gemachten Strand-Bars der Einheimischen. Leckere gegrillte Chicken-Sticks, frische Ananas-Drinks sowie gekühltes Bier bekommt man auch für nasse Geldnoten.



Wind-technisch hatten wir ne recht gute Ausbeute. Von 8qm Tube-Kite bis 19qm Matte haben wir alles gebraucht und konnten täglich auf dem Wasser sein. 1 Woche vor unserer Ankunft war allerdings ne Flaute - hatten also grad noch Glück. Übrigens waren wir Ende Oktober / Anfang November.

Zusammenfassend kann gesagt werden: es ist ein schöner, großer Spot wenn man mit den Strömungen vertraut ist aber eindeutig nicht anfängertauglich (wie es bei vielen Reiseanbietern beschrieben wird)!!

Abends wird es in Brasilien immer recht früh dunkel (bereits gegen 17:30 Uhr) und morgens schon sehr früh hell (gegen 5:30 Uhr). Für uns Europäer hatte das zur Folge, dass wir abends sehr früh müde waren und morgens spätestens um 6 Uhr hellwach!
Weiters, es befindet sich im Dorf kein Bankomat oder eine Wechselstube und die Leute sprechen kaum Englisch geschweige denn Deutsch!! Also, wechselt am Flughafen und lernt etwas Portugiesisch ;-)

Was ich auch noch erwähnen möchte ist, dass ich jedem vom der Fluglinie TAP Portugal abrate!! Diese haben regelmäßig - immer am Wochenende - die Flüge gestrichen und die Passagiere auf den nächsten Tag umgebucht (mit einer zusätzlichen Übernachtung in Lissabon). Und das alles mit der offiziellen Begründung "Flugzeug defekt". Einziges Trostpflaster: "Golf-Equipment" darf im Flugzeug ohne Aufpreis mitgenommen werden ;-)

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